Brandeinsatzübung

05.06.2025
Feuerwehr Übung Atemschutz Maschinisten Jugendfeuerwehr Kaikenried Ausbildung Aktiver Dienst
In einer „heißen“ Übung mit echtem Feuer durfte sich unsere Mannschaft gemeinsam mit der Feuerwehr Arnetsried beweisen.

Angenommen wurde folgende Lage. Ein nicht mehr bewohntes Gebäude brennt. Weitere Gebäude stehen nicht weit entfernt, so dass eine weitere Ausbreitung nicht ausgeschlossen werden kann. Ein Bauarbeiter erschrickt beim dabei so sehr, dass er sich unter seinem Arbeitsgerät einklemmt (ein kleiner Bagger), während sich eine Katze auf einem Baum flüchtet, und vor Angst vor dem Feuer und Rauch nicht mehr herunterkommt.

Beim Ankunft an der Einsatzstelle stand das Übungsobjekt bereits in Vollbrand. Das gab dem Übungsszenario die notwendige Dringlichkeit und Realismus.

Gruppenführer Obermeier Jürgen lies bei Ankunft Übungs- bzw. „Einsatzstelle“ das HLF zuerst in Fluchtrichtung aufstellen. Anschließend wurde ein „Einsatz mit Bereitstellung“ befohlen, also der Aufbau von Wasserversorgung und Setzen des Verteilers sowie Ausrüsten, so dass währenddessen die weitere Erkundung durchgeführt werden konnte. Da bereits klar war, dass eine weitere Feuerwehr benötigt wurde, wechselte er anschließend von der Gruppenführer- in die Einsatzleiter-Position und übergab die Gruppenführer-Position an Wittenzellner Josef. Der weitere Auftrag an die Gruppe des HLF lautete Brandbekämpfung und Verhinderung einer weiteren Ausbreitung. Dazu wurde ein Außenangriff, teilweise unter Atemschutz, im weiteren Verlauf befohlen.

Die Staffel des MTW unter dem Befehl von Staffelführer Hacker Michael bekam als Auftrag die Befreiung und Rettung des verunfallten Bauarbeiters.

Die Jugendfeuerwehr mit ihrem Gruppenführer und 2. Jugendwart Stadler Maximilian wurden beauftragt, mit Katze am Baum mittels 4teiliger Steckleiter zu retten. Anschließend durften die Mitglieder der Jugendfeuerwehr auch mal an die Strahlrohre der HLF-Gruppe und selber mal das brennende Haus löschen.

Unsere Patenfeuerwehr, die FFW Arnetsried, wurde beim Eintreffen mit dem Aufbau einer zweiten Leitung vom Hydranten beauftragt. Anschließend musste eine Riegelstellung zu den Chalets aufgebaut werden und ein Sicherheitstrupp mit Atemschutz ausgerüstet für den im Einsatz befindlichen Kaikenrieder Angriffstrupp gestellt werden.

Übungsziel war dabei gar nicht so sehr das möglichst schnelle Ablöschen des Feuers, sondern ein geordneter Aufbau mit klaren Aufgabenzuweisungen, dem Zusammenspiel der verschiedenen Fachkräfte, Kommunikation und Zusammenarbeit an der Einsatzstelle auch unter stressigen Bedingungen.

So war die Übung nicht nur das Abrufen, Wiederholen und Festigen von Erlernten für die erfahreneren Kameraden, sondern es war auch das Erlernen von gänzlich neuem für die Jüngeren. Es gibt in der regulären Grundausbildung keine Möglichkeit, an echtem Feuer zu üben. Zudem erschließen sich viele Handgriffe und Abläufe erst in einem großen Einsatz und ergeben so das große Bild. Egal ob ein Jugendfeuerwehrmitglied, dass erst seit drei Monaten Mitglied ist, einem Atemschutzgeräteträger, der frisch vom Lehrgang kommt, dem MTA-Absolventen, den erfahrenen Maschinisten oder den langjährigen Gruppenführer , bei der Übung war für jeden was dabei, was er an Erkenntnissen mitnehmen konnte.

Ein besonderer Dank gilt dabei unseren 2. Kommandanten Ernst Fabian für die Stiftung des Brandobjektes, eine alte Gartenlaube im Chalet-Gelände. Sein Vater Ernst Karlheinz spendierte die Brotzeit, mit der die Kameraden der beiden Feuerwehren bei der Abschlussbesprechung verköstigt wurden. Das (wenn auch kontrollierte) Abbrennen von Objekten zu Übungszwecken ist für die meisten Feuerwehren ein seltenes Ereignis, da es zum einen an geeigneten Objekten fehlt und zum anderen viele Genehmigungen einzuholen sind. Letzteres machte der geschäftsleitende Beamte Ernst Michael des Markt Teisnach möglich. Die Gemeinde unterstütze die Ausbildung wohlwollend, in dem sie alle Verwaltungsarbeiten im Vorfeld erledigte und so das Vorhaben möglich machte.